- Wie wählt man die richtige Vergrößerung?
- Wie wählt man die richtige Objektivgröße?
- Welcher Fernglastyp ist besser – mit Porrosprismen oder Dachkantprimen?
- Was ist ein Sehfeld?
- Was ist der Augenabstand?
- Was ist eine Austrittspupille?
- Was ist eine Phasenänderung?
- Was bedeutet BaK-4- und BK-7-Glas?
- Wozu brauchen Ferngläser eine Vergütung?
- Wie wähle ich ein optisches Instrument, das sich bequem handhaben lässt?
- Sollte ich mich für ein Weitwinkelfernglas entscheiden?
- Welches Zubehör gibt es für Ferngläser?
"Wie wählt man die richtige Vergrößerung?"
Bei Ferngläsern werden immer eine Reihe Zahlen angegeben. Die erste Zahl steht für die Vergrößerung (z. B. 7x50, 8x25, 10x42 und so weiter), die zweite für den Objektivdurchmesser. Wenn Sie an der ersten Stelle zwei Zahlen mit Bindestrich entdecken, bedeutet dies, dass es sich um ein Fernglas mit variabler Vergrößerung handelt (z. B. 7-25x42). Wenn die beiden Zahlen mit einem Querstrich getrennt werden, bietet das Fernglas unterschiedliche Okulare für verschiedene Vergrößerungen (z. B. 7/25x42).
Stärkere Vergrößerungen schaffen zwar größer dargestellte Objekte, allerdings wird das Sehfeld dadurch kleiner, zusätzlich lassen sich Ferngläser bei Vergrößerungen ab etwa 8-fach kaum noch mit der Hand ruhig halten. Daher sind etwas geringere Vergrößerungen in vielen Situationen tatsächlich viel nützlicher. Vergrößerungen von 2- bis 5-fach eignen sich gut für Monokulare, also für optische Instrumente mit nur einem Okular. Beispielsweise arbeiten fast alle Nachtsichtgeräte mit Vergrößerungen in diesem Bereich. Vergrößerungen zwischen 7- und 10-fach dagegen eignen sich perfekt für eine Menge Anwendungen wie Spaziergänge, Jagd und Tierbeobachtungen. Solche Ferngläser nennt man oft auch Universalferngläser, da sie bei ganz unterschiedlichen Einsatzgebieten ein gutes Bild liefern. Klassische Beispiele für diesen Fernglastyp sind die Levenhuk Sherman PLUS 8x42 Fernglas und Levenhuk-Fernglas Heritage BASE 8x30. Fernrohre dagegen bieten oft auch höhere Vergrößerungen bis etwa 20-fach.
Astronomische Ferngläser liefern gewöhnlich eine 10- bis 20-fache Vergrößerung. Vielleicht möchten Sie auch einmal einen Blick auf Teleskope oder Ferngläser werfen, die Vergrößerungen von 20- bis 30-fach oder noch mehr liefern. Einige Modelle schaffen mit unterschiedlichen Okularen sogar Vergrößerungen bis zu 160-fach (oder noch mehr), lassen sich aber keinesfalls mehr in der Hand ruhig halten. Solche Ferngläser werden grundsätzlich auf einem Stativ oder einer speziellen Halterung (Montierung genannt) verwendet.
“Wie wählt man die richtige Objektivgröße?”
Je größer das Objektiv (die großen Linsen an der Vorderseite), desto mehr Licht kann es einfangen. Das bedeutet, dass Sie Ferngläser mit größeren Objektiven besser unter schwierigen Lichtbedingungen einsetzen können, beispielsweise an einem trüben, nebligen Tag oder in der Dämmerung. Allerdings sind größere Objektive auch schwerer und teurer. Bei den größten Exemplaren kommen Sie eventuell gar nicht ohne Stativ aus. 20-mm-Objektive eignen sich für allerlei Beobachtungen am Tag bis in die frühe Dämmerung, 42 bis 56 mm haben sich bei der Jagd bewährt, während sich Objektivgrößen von 60, 80 oder sogar 100 mm schon recht gut für Himmelsbeobachtungen und astronomische Anwendungen eignen.
Ferngläser für Tagbeobachtungen:
Astronomische und Dämmerungsferngläser:
“Welcher Fernglastyp ist besser – mit Porroprismen oder Dachkantprimen?”
Ferngläser mit Porroprismen sind von oben betrachtet Z-förmig aufgebaut, das Licht legt also einen geknickten Weg zurück. Solche Prismen brauchen etwas Platz, daher befinden sich die beiden Objektive auch relativ weit voneinander entfernt. Dieser Fernglastyp ist daher etwas größer, funktioniert aber sehr gut, kostet auch nicht die Welt. Solche Ferngläser liefern ein besonders plastisches Bild mit einem starken 3D-Eindruck und einem weiten Sehfeld, reagieren aber etwas empfindlicher, wenn sie starken Stößen ausgesetzt oder fallengelassen werden. Ferngläser mit Dachkantprismen sind eher gerade geformt, überdies oft recht kompakt und leicht, benötigen aber spezielle Prismenvergütungen, um dieselbe Leistung wie ein Fernglas mit Porroprismen zu erbringen. Solche Ferngläser sind gewöhnlich robuster, beschlagen nicht so leicht, sind meist auch gut gegen Eindringen von Staub geschützt.
Ein Fernglas mit Porroprismen ist die richtige Wahl, wenn Sie sich ein gutes optisches Instrument wünschen, das nicht allzu viel kostet. Wenn Sie dagegen ein Fernglas für die Jagd, für Wanderausflüge oder Unternehmungen auf dem Wasser suchen, sollten Sie sich für ein Glas mit Dachkantprismen entscheiden. Diese Instrumente sind gewöhnlich leichter und kleiner, lassen sich daher besonders universell einsetzen und bequem mitnehmen. Solche Gläser kosten etwas mehr, sind den Aufpreis aber wert. Allerdings liefern beide Fernglasvarianten helle und scharfe Bilder: Eine gute Darstellung hängt nämlich in erster Linie nicht vom Prismentyp, sondern von der Qualität der einzelnen Komponenten ab.
Ferngläser mit Porroprismen gibt es in kleinen wie großen Ausführungen, werden oft auch für Beobachtungen mit dem Stativ oder einer Montierung verwendet. Auch Ferngläser mit Dachkantprismen verfügen oft über einen Stativanschluss, sind aber eigentlich eher zum Mitnehmen gedacht. Übrigens gibt es auch unter den Ferngläsern mit Dachkantprismen äußerst lichtstarke Exemplare mit großem Objektivdurchmesser.
“Was ist ein Sehfeld?”
Das Sehfeld ist der Bereich, den Sie beim Blick durch ein optisches Werkzeug sehen können. Beim Sehfeld wird gewöhnlich der Durchmesser in Metern bei 1000 m Betrachtungsabstand angegeben. Weitwinkeloptik liefert ein besonders breites Sehfeld.
“Was ist der Augenabstand?”
Dies bezeichnet den Abstand zwischen Auge und Okular, bei dem das Bild perfekt dargestellt wird. Ein großer Augenabstand bedeutet meist, dass Sie ein Fernglas auch mit Brille benutzen können.
“Was ist eine Austrittspupille?”
Die Austrittspupille bezeichnet den Bereich vor dem Okular, in dem unser Auge das Bild des Fernglases komplett erkennen kann. Die Austrittspupille sollte möglichst mindestens der Pupillengröße des Beobachters entsprechen. Andernfalls geht Licht verloren, außerdem ist das Bild im Okular schwieriger zu „finden“. Ferngläser zum Einsatz in der Dämmerung sowie spezielle Ferngläser für astronomische Beobachtungen bieten eine besonders große Austrittspupille, da unsere Pupillen in der Dunkelheit auch deutlich größer werden.
“Was ist eine Phasenänderung?”
Phasenänderungen sind ein kleines Problem, das speziell bei optischen Instrumenten mit Prismen auftritt. Das Licht durchläuft ein Prisma, kann dabei seine Phase ändern, wodurch sich ein Kontrast- und Auflösungsverlust ergibt. Dies führt zu einem dunklen, unscharfen Bild. Hochwertige Dachkantprismen sind mit einer speziellen Vergütung versehen, die solchen Phasenänderungen vorbeugt, so ein scharfes und kontrastreiches Bild liefert.
“Was bedeutet BaK-4- und BK-7-Glas?”
BaK-4 und BK-7 sind bestimmte Glassorten, die verstärkt bei der Prismenfertigung eingesetzt werden. Beide Glassorten zählen zum Kronglas, wobei BaK-4-Glas ein höheres Brechungsvermögen als BK-7-Glas aufweist. BaK-4 ist teurer in der Herstellung, aber unverzichtbar, wenn es um eine schärfere Darstellung mit einer runden Austrittspupille geht.
“Wozu brauchen Ferngläser eine Vergütung?”
Wenn sich Licht durch die Luft bewegt, dann auf Glas trifft, wird ein kleiner Teil wieder von der Oberfläche des Glases zurückgeworfen, reflektiert – wie bei einer Schaufensterscheibe. Das optische System eines Fernglases weist nun aber recht viele Glasoberflächen, nämlich Linsen und Prismen auf. Dadurch würde eine Menge Licht durch Reflexionen verlorengehen, wenn es nicht die Antireflexvergütungen gäbe. Dies ist insbesondere bei Ferngläsern mit Dachkantprismen wichtig, die nicht ohne spezielle Vergütungen auskommen.
Bei den ersten Ferngläsern, die das Licht der Welt erblickten, gab es noch keine Antireflexvergütungen. Das Licht wurde im Inneren wild hin und her geworfen – das Ergebnis war ein unscharfes Bild mit schwachem Kontrast. Obwohl sich solche Probleme durch größere Objektive teilweise ausgleichen lassen, würde sich aber ein schweres und sperriges Instrument ergeben. Vergütungen wiegen jedoch so gut wie gar nichts. Heutzutage werden nahezu 95 % des einfallenden Lichtes unverfälscht durchgelassen, sofern die Vergütungen etwas taugen. Beispielsweise liefern Dachkantprismen ein deutlich kontrastreicheres Bild, wenn ihr optisches System mit einer speziellen Vergütung versehen ist, die Phasenänderungen verhindert.
Die Hersteller drücken sich bei der Art und Weise der Vergütung manchmal etwas kryptisch aus:
„Vergütet“ bedeutet, dass mindestens eine Oberfläche vergütet ist.
„Vollvergütet“ bedeutet, dass sämtliche Luft-Glas-Übergänge mit Ausnahme von Kunststofflinsen vergütet sind.
„Mehrschichtvergütung“ bedeutet, dass mindestens eine Oberfläche mehrschichtig vergütet ist.
„Voll/komplett mehrschichtvergütet“ bedeutet, dass sämtliche Luft-Glas-Übergänge vergütet sind.
“Wie wähle ich ein optisches Instrument, das sich bequem handhaben lässt?”
Am besten probieren Sie Ferngläser oder Spektive selbst im Geschäft aus, machen sich dort mit Gewicht, Materialien, Augenmuscheln und so weiter vertraut. Komfortabler Einblick in die Okulare mit Brille oder ohne sowie ein gut bedienbarer Scharfstellmechanismus sind besonders wichtig, wenn Sie ein optisches Instrument häufiger verwenden. Wenn Sie am liebsten aus der Hand beobachten, sollte das Fernglas ein Gewicht von 1-1,5 kg nicht überschreiten. Andernfalls müssen Sie vermutlich doch auf ein Stativ oder eine Montierung zurückgreifen. Ganz allgemein sind Ferngläser deutlich praktischer als Fernrohre oder Spektive: Sie liefern ein dreidimensionales, als heller empfundenes Bild, lassen sich obendrein viel bequemer halten.
“Sollte ich mich für ein Weitwinkelfernglas entscheiden?”
Wenn Sie durch ein optisches Instrument blicken, eben zum Beispiel durch ein Fernglas, konzentrieren Sie sich meistens auf einen bestimmten Bereich. Dieser Bereich wird Sehfeld genannt. Ferngläser mit Weitwinkeloptik liefern ein größeres Sehfeld als gewöhnliche Ferngläser. Dies wird durch speziell optimierte Linsen und Prismen erreicht. Gewöhnliche Ferngläser zeigen beispielsweise aus 1 km Entfernung ein Sehfeld mit 115 m Durchmesser, während ein Weitwinkelglas dagegen 160 m abbildet. Dies kann in unterschiedlichen Situationen äußerst praktisch sein, zum Beispiel bei Sportereignissen oder bei der Jagd, wenn es darauf ankommt, auch ein wenig mehr vom Umfeld des Objektes mitzubekommen.
“Welches Zubehör gibt es für Ferngläser?”
Für Ferngläser gibt es eine Menge Zubehör – unterschiedliche Taschen und Trageriemen, spezielle Halterungen, Augenmuscheln, austauschbare Okulare, Reinigungssets und noch viel mehr. Wenn Sie Ihr Fernglas häufig tragen, wird sich ein bequemer, breiter Trageriemen schnell sehr positiv bemerkbar machen. Und wenn Sie sich die Sterne anschauen möchten, ist ein gutes Stativ die richtige Wahl.
Austauschbare Okulare werden gewöhnlich bei binokularen Teleskopen eingesetzt, bei denen mit unterschiedlichen Vergrößerungen gearbeitet wird. Da Ferngläser mit variabler Vergrößerung auch heute noch nicht ganz perfekt funktionieren, sind austauschbare Okulare manchmal das wahre Mittel der Wahl. Achten Sie darauf, dass die Okulare zu Ihrem Fernglas passen.
Optikreinigungssets sind immer praktisch – ob bei Teleskopen oder kleinen wie großen Ferngläsern.
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